Fragebogen Gewerbe Olten
Anfang Februar hat Gewerbe Olten allen Kandidierenden für die Oltner Stadtratswahlen einen Fragebogen zukommen lassen. Die Antworten auf die “leichten Fragen in schwierigen Zeiten” wurden nun heute im Stadtanzeiger publiziert. Morgen sollen sie auch noch im OT erscheinen.
Wie bereits im offenen Brief an das Gewerbe Olten vom 10. Februar 2021 festgehalten, hätte ich mir von Gewerbe Olten einen ernsthafteren Zugang und eine aktive Auseinandersetzung mit den Positionen der Kandidierenden gewünscht. Nichtsdestotrotz habe ich den Fragebogen beantwortet.
Die Fragen 9 und 12 wurden aus Platzgründen im Inserat von Gewerbe Olten weggelassen. Aus Transparenzgründen veröffentliche ich die Antworten hier trotzden.
1. Party oder Wohnen in der Altstadt Olten?
Ein wohlwollendes Miteinander mit Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten wäre der Goldweg. Ein klarer Plan des Stadtrates dazu der erste Schritt.
2. Das Quartier Olten Südwest ist schön, modern und lebendig weil….
...es nahe an einem wunderbaren Naherholungsgebiet liegt, es mit der dort ansässigen Kindertagesstätte ein zeitgemässes Betreuungsangebot gibt und die innovativen Menschen hinter dem Café Bloomell schon jetzt Auswärtige ins Quartier locken. Mit dem neuen Gestaltungsplan und der PU Hammer kann die Stadt das Beste aus der verpassten Chance machen, das Land nicht selber gekauft zu haben.
3. Der schönste Platz in Olten gehört den Randständigen, da…
Diese Aussage halte ich für menschenverachtend. Der öffentliche Raum gehört per Definition niemandem bzw. allen Menschen einer Stadt. Hier wird unterschwellig transportiert, dass eine spezifische Gruppe kein Recht hat, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten.
4. Ich bin stolz, Einwohner von Olten zu sein…?
… da in Olten nicht zählt, wer man ist oder was man hat, sondern was man tut. Olten, das ist das vielfältige Engagement aller Menschen, die hier leben und wirken, sei dies in Kultur, im Sozialen oder im Gewerbe. Und dieses Engagement gilt es weiter zu ermöglichen und unterstützen.
5. Olten die geteilte Stadt, welches ist die bessere Seite?
Mein Herz schlägt für die rechte Aareseite. Auf der linken Aareseite mag das Angebot besser sein, doch ist die rechte urbaner und multikultureller und bietet zukünftig mehr Gestaltungspotential (bspw. Bahnhof Nord). Ausserdem haben wir rechts länger Sonne.
6. Was bringt Sie zum Weinen in Olten?
Noch immer müssen Obdachlose in Olten draussen schlafen. Eine Notschlafstelle in Olten ist ein längst überfälliges Muss.
7. Was macht Sie glücklich in Olten?
Die Bifangmatte an einem sonnigen Sonntag-Nachmittag. Menschen, egal welchen Backgrounds, die sich auf der Wiese treffen, Kubb spielen, Glace essen und ihre gemeinsame Zeit geniessen. Genau so soll Olten sein: Mit vielen Begegnungsorten zum Verweilen für seine Bewohner*innen.
8. Welche 5 Personen wählen Sie in den Stadtrat?
Marion Rauber, Raphael Schär-Sommer, Thomas Marbet, Nils Loeffel. Platz fünf lasse ich frei, da ich gerne noch mindestens eine weitere Frau aufgeschrieben hätte.
9. Was und wo zeigt für Sie OIten?
Das Bifang-Quartier mit seinen unterschiedlichen sozialen Realitäten symbolisiert für mich das urbane, lebendige, multikulturelle und vernetzte Olten und die Bifangmatte komplettiert das Quartier mit einer ruhigen Oase.
10. Markthalle oder Kunstmuseum, was meinen Sie?
Beides. Die Stadt ist in einer privilegierten Situation: Mit dem ehemaligen Naturmuseum und dem aktuellen Kunstmuseum besitzt sie zwei Liegenschaften an bester Lage. Mit dem hoffentlich bald autofreien Munzingerplatz als Hinterhof. Ein renoviertes Kunstmuseum mit angrenzender Markthalle, Piazza und darunter ein Parkhaus? Eine tolle Vision für 2030!
11. Warum sind Sie in der falschen Partei?
Weil sich so ein Stadtratswahlkampf bei einer etablierten Partei doch einfacher finanzieren liesse.
12. Mit welcher Oltner Persönlichkeit würden Sie am liebsten an einem schönen Sommerabend nackt in der Aare baden?
Mit Darko Bosnjak und Andreas Jäggi. Gerne auch mit Badehose, da man danach dank der Aare-Schwimm-Stadt-Initiative von Olten jetzt! in Zukunft hoffentlich direkt nach dem Aare-Schwumm ein Bier in einer der diversen kleinen Pop-Up Bars an der Aare geniessen kann.