Rede Vernissage “Music Scene” - Historisches Museum Olten

Liebi Frou Regierigsrätin Susanne Schaffner,
Liebä Peter Kaufmann,
Liebi Luisa, liebs Team vom Historische Museum
Liebi Gescht vor hütige Vernissage

Es ischmer e Ehr, darf ig hüt zur Eröffnig vo dere bemerkenswärte Usstellig es paar Wort a euch richte.

Für mi isch Musig meh aus nume es Hobby. Musig isch dr Soundtrack zu üsne Tröim und Sehnsücht, isch e Usdruck vo üsere Identität und ä Katalysator für gseuschaftlechi Veränderig. I dä Konzärtsäu u i dä Clubs herrscht ä einzigartegi vo Energie und Euphorie pulsierendi Atmosphäre. Dr Franz Gloor het die Atmospäre i dä 70er Jahr mit sine Biuder igfange und für d Nachwäut feschtghaute.

Sini Fotos si Zitzüge wo üs ine Wäut vo Lideschaft und Rebellion entfüehre. D Musig i de 70er Jahr isch nid nume Ungerhautig gsi, sondern o es Spiegubiud vo dä gseuschaftleche Umbrüch. Si het de junge Mensche zu dere Zyt e Stimm und e Rum bote damit sisech hei chöne usdrücke und ihri Identität finge. Dr Franz Gloor het dä Soundtrack visuell feschtghaute und üs drmit es wärtvous Dokument usere bewegtä Zyt hingerla.

Woni vor mittlerwile 16 Jahr bi uf Oute cho, hetmi die lebändegi Kulturszene vo dere Stadt sofort fasziniert. Sie isch o ä Grund, wieso das ig bis hüt ds Oute blibe bi. I hami de früeh o im Kulturlokal Coq d’Or afa engagiere. Aus Präsident vom Kulturverein, aus Konzärtverastauter, aus Barkeeper oder überau dört, wosmi grad brucht het. Ds Coq isch e Ort gsi, wo d Lideschaft für Musig isch spür- und hörbar gsi. Es isch e Rum gsi für jungi, früschi u angeri Kultur in Oute.

Ds Coq het junge Mönsche i dä 10er Jahr e Stimm bote und ihne Rum gä, säch uszdrücke und ihri Identität ds finge. I bi überzügt, das mir mitem Coq rund 10 Jahr lang drzue bigstüret hei, das d Gschicht vor Kulturstadt Oute isch witergschribe worde. Wüu Oute het i sire Gschicht scho immer Rum bote für aui Forme vo Kultur und grad o wichtige Rum für Musig. No hüt verzeuesech viu Outnerinne und Outner, das Pink Floyd ganz früech mau im Hammer gspiut hei.

Dr Franz Gloor isch e wichtige Verträter vor Outner Kulturszene gsi. Leider ha ig nid d Müglechkeit gha, ihn persönlech lehre ds kenne. I bi 2008 uf Oute cho und är isch leider bereits eis Jahr speter gstorbe. I bi aber überzügt, dass är – weners no hät dörfe erläbe – o mau im Coq hät verbigluegt. U de hättemer mit ihm über Musig vo früecher u vo hüt chönne diskutiere. U vilech hät ihn ds Coq ja hie und da a die früechere Zyte erinneret.

D Konzärtfotografie vom Franz Gloor wo bis im Februar 2025 hie im Historische Museum usgsteut si, si nämlech meh aus nume ä Momäntufnahm. Si si ä Zytchapsle wo üs ine Ära versetzt, wo vo musikalischer Lideschaft, gseuschaftlechem Wandu und enerä unbändige Sehnsucht nach Freiheit isch prägt gsi. D Fotografie gäbä üs ä outentische Iblick i die längscht vergangeni Zyt.

Wemer hüt uf d Musigszene luege, steuemer fescht, dassech viu het veränderet. D Art und Wis wie mir Musig konsumiere und erläbe isch ganz ä angeri. Digitali Plattforme hei d Musiglandschaft revolutioniert u d Gränzä zwüsche de Genre si fliessender worde. Trotzdäm gits o vili Gmeinsamkeite. D Sehnsucht nach Autenthizität, dr Wunsch nach Gmeinschaft und d Suechi nach neue musikalische Usdrucksforme si o hüt no tribendi Chreft. Und o hüt spiut Musig bi gsellschaftleche Veränderige e wichtigi Roue.

No wichtiger aus früecher isch hüt ds Biud zur Musig. Youtube, Instagram und TikTok hei drzue gfüehrt, dass säch erfolgrichi Musikerinne und Musiker hüt rund um d Uhr müesse vermarkte. Drzue bruchts Bildmaterial: Vo Konzärt, vor Outogrammstund, vom Privaturloub und ab und zue o vor eigete Chatz. Mir wei hüt auii ganz nach a üsne «Stars» si.

Bi däm Überfluss a Biudmateriau geit hüfig vergässe, was Fotografie fürnes mächtigs Wärchzüg isch für d Dokumentation vor Gschicht. D Biuder vom Franz Gloor si drum meh aus Abbiuder vor Realität i dä 70er Jahr. Si si Interpretationen wo d Betrachterin u der Betrachter drzue ilade, eigeni Gschichte ds verzeue. Si zeige üs d Emotionen vo de Musikerinne und Musiker, d Intensität vo dä Konzärt u d Begeischterig vom Publikum.

Inere Zyt wo die digitale Biuder augägäwärtig si, gwinne o Originalfotografie wieder a bedütig. Si besitze ä einzigiartegi Aura und ä materielle Wärt wo wit übere digital Abdruck hinus geit. D Fotografie vom Franz Gloor si Original, wo üs ä diräkti Verbindig zur Vergangeheit ermügleche.

Umso wichtiger si Archiv, wosech um die Sammlige vo Original kümmere. Archiv si d Schatzchammere vo üsere Gseuschaft. Si bewahre üses kulturelle Erbe und maches für die zuekünftige Generatione zuegänglech.

Am Franz Gloor sini Fotografie si ä wichtige Bestandteil vom kulturelle Erbe vor Stadt Oute und vor Schwiz. Umso wichtiger ischs, dasmer aus Gseuschaft Sorg trage zu üsne Archiv und Musee, gnüegend Mittu zur Verfüegig steue, damit so Ustellige müglech si aber o, dasmer die Usstellige bsueche. So wie dir aui hüt Abe und hoffentlech no ganz viu Lüt i de nächschte Monet.

D Usstellig «Music Scene» isch meh aus nume ä Retrospektive. Si isch e Iladig sich ufne Zytreis ds begä i dere Musig ä zentrali Roue spiut. Si isch e Erinnerig dra, wie wichtig dases isch, üsi kulturelli Vergangeheit ds bewahre und die zuegänglech ds mache.

I möchtmi bi aune Beteiligte bedanke, wo die Usstellig hei ermöglechet. Insbesondere bim Peter Kaufmann und bim Historische Museum Oute. Ihri Arbeit treit drzue bi, dass das kulturelle Erbe vo üsere Stadt erhaute blibt und cha agluegt wärde.

Jz ladeni euch auii härzlech i, d Usstellig ds bsueche und euch vo dere faszinierende Wäut vor Musigfotografie la ds verzoubere.

Merci für ds zuelose und ganz ä schöne Abä!

Zurück
Zurück

Sportler*innen-Ehrung 2024

Weiter
Weiter

Rede zum 1. Mai 2023